Freitag, 3. August 2012

Margit Rusert


Welches ist das Hauptmotiv Ihres künstlerischen Schaffens?
Ich bin mir da selbst nicht ganz sicher. Entweder ist es eine Art Zwang, also durchaus pathologisch, oder eben beglückend und das, was ich zu geben habe. Vermutlich irgendwo dazwischen.

Welches ist Ihre produktivste Tages- oder Nachtzeit?
Von morgens an über die Mittagszeit hinweg. Ich brauche manchmal einen langen Anlauf.

Was lieben Sie an Osnabrück?
Das Umland natürlich, eine gewisse Ambivalenz zwischen bodenständiger Provinz und Groß-Stadt mit anspruchsvollem Kulturangebot (sein wollen). Da ist Entwicklung noch vielseitig möglich.

Welches ist die schönste kulturelle Veranstaltung, die Sie je in Osnabrück besucht haben?
Kann ich nicht beantworten. Das Tanztheater war oft und vor allem unter der letzten Choreografin sehenswert. Aber auch  kleine Veranstaltungen haben ihren Reiz. Am schönsten ist es immer dann, wenn man selbst als Kulturschaffende mitschafft.

Was bedeutet „soziale Gerechtigkeit“ für Sie?
Vollkommene Gerechtigkeit herzustellen halte ich für unmöglich, egal unter welchem Gesellschaftsmodell. Aber das Auseinanderklaffen der extrem verschieden hohen Einkommen, die gezahlt werden, unabhängig von tatsächlich erbrachter Leitung und ihrer Bedeutung für Zusammenleben und Gesellschaft – das macht mich zunehmend ärgerlich.

Empfinden Sie die Aussage Jean Pauls "Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens." als treffend?
Nein, finde ich nicht. Kunst wird oft betrachtet als etwas Zusätzliches, nicht unbedingt Notwendiges. Natürlich ist die Art unserer Kultur und das vorhandene Kulturangebot Teil unserer Wohlstandsgesellschaft. Wenn man den Kunst- und Kulturbegriff aber ausweitet auf die Kunst des Zusammenlebens und des Miteinanders, dann ist die zunehmend wichtige Bedeutung, die Kunst und Kultur heute haben, sehr greifbar. Ich glaube, dass man über diesen Weg wieder zurück finden kann zu dem was wirklich wichtig und nährend ist für das Individuum und auch für die Gesellschaft.

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